MERKE
- Hormone wirken durch Bindung an spezifische Rezeptoren
- Hormonrezeptoren müssen hochspezifisch das richtige Hormon erkennen und eine hohe Bindungsaffinität aufweisen (übliche Hormonkonzentrationen sind 10-11 bis 10-9 mol/L)
- die Spezifität wird definiert durch den Hormonrezeptor
- die Bindung des Hormons löst eine Konformationsänderung des Rezeptors aus
- nach der Bindung leiten die Rezeptoren die Information an die Zelle weiter (Transduktion der Information), wodurch komplexe intrazelluläre Signaltransduktionskaskaden ausgelöst werden: Proteinphosphorylierungen, Enzymaktivierungen u. a. = (Postrezeptor-Effekte)
8.1 – Zellmembranassoziierte Hormonrezeptoren
- bestehen aus einer bis mehreren verschiedenen Untereinheiten (z.B. α-, β-Untereinheit)
- bestehen in der Regel aus:
- einem extrazellulären Anteil: bindet das Hormon
- einem transmembranösen Anteil: bildet die «Verankerung» des Rezeptors
- einem intrazellulären Anteil: Interagiert
- bei G-Protein-gekoppelten Rezeptoren mit einem G-Protein, welches das Effektormolekül aktiviert = Aktivierung von Enzym, welches die Synthese des second messengers katalysiert
- bei enzymgekoppelten Rezeptoren direkt mit dem Effektormolekül = Enzym, welches Synthese des second messengers katalysiert
8.1.1 – 7-Transmembrandomänen-Rezeptor (G-Protein gekoppelt)
- Rezeptoren bestehen aus 7 transmembranösen Domänen, mit G-Protein gekoppelt
- es existieren verschiedene G-Proteine; alle bestehen aus 3 Untereinheiten (α,β und γ)
- α-Untereinheit (Gα) wirkt auf Adenylatzyklase und Phospholipase C Synthese der Second Messenger cAMP bzw. DAG (Diacylglyzerin) und IP3 (Inositol-1,4,5-triphosphat)
- die Wirkung von Gα ist abhängig davon, welches Hormon an den Rezeptor bindet. Gα hemmt oder aktiviert die Adenylatzyklase bzw. Phospholipase C
- Mutationen des Rezeptors oder des G-Proteins können verschiedene endokrinologische Erkrankungen verursachen
- Liganden: zB. TSH, ACTH, PTH, Adrenalin, Glukagon
8.1.2 – Einzel-Transmembrandomänen-Rezeptor
8.1.3 – Guanylatzyklase-gekoppelter Rezeptor
- Liganden: Acetylcholin, atriales natriuretisches Peptid (ANP), Histamin, Bradykinin, Endothelium-Derived Releasing Factor (EDRF)
- Effektormolekül: Guanylatzyklase
Hormonrezeptoren lassen sich in membranassoziierte und intrazelluläre Rezeptoren unterteilen
- Membranassoziierte Hormonrezeptoren: nicht lipophile Hormone: Protein/Polypeptide und Katecholamine (polare Hormone) binden an Rezeptoren, die mit der Zellmembran assoziiert sind
- Intrazelluläre Hormonrezeptoren: Steroid- und Schilddrüsenhormone (lipophile Hormone) binden an Rezeptoren, die intrazellulär lokalisiert sind
8.2 – Intrazelluläre Rezeptoren
8.2.1 – Funktion und Struktur
- Zellkernrezeptoren sind spezielle Rezeptorproteine, die entweder im Zytoplasma oder direkt im Kernliegen
- Zellkernrezeptoren sind charakterisiert durch eine hormonbindende Region und eine DNA-bindende Region
- Bindung des Hormons führt zur Aktivierung und Bindung der Rezeptoren an Hormone-responsive Elements (HRE) der DNA in Promoter-Abschnitten don Zielgenen oder anderen Transkriptionsfaktoren und kontrollieren so die Genexpression
8.2.2 – Steroidrezeptorfamilie
- z.B. Glukokortikoid-, Mineralokortikoid- , Progesteron- und Androgenrezeptor
- im inaktiven Zustand bilden Rezeptoren mit speziellen Proteinen (z.B. Heat Shock Proteins, HSP) multimere Komplexen im Zytoplasma
- Hormonbindung an Rezeptor: Dissoziation der HSP und Transport des Hormon-Rezeptor Komplexes in den Zellkern Bindung an HRE der DNA
- Hemmung oder Stimulation der Expression der hormonabhängigen Gene (genomischer Effekt)
- Steroidhormoneffekte aber auch über zellmembranassoziierte Rezeptoren
8.2.3 – Thyroidrezeptorfamilie
- z.B. Schilddrüsenhormon- und Östrogenrezeptor
- im Zellkern, bereits an HRE der DNA gebunden
- Hormon bindet im Zellkern an Rezeptor Stimulation oder Hemmung die Expression der Hormonabhängigen Gene