19.1.2 – Klinik
- dysproportionierter Kleinwuchs: Länge der Extremitäten im Verhältnis zum Rumpf zu kurz (Figure ); Störung liegt im Endorgan (Knorpel/Knochen)
- proportionierter Kleinwuchs: Wachstum von Extremitäten und Rumpf gleichmässig eingeschränkt; Störung liegt im Hypothalamus/HVL/IGF-1 produzierende Gewebe
19.1.3 – Diagnostik
- Bestimmung der Körpergrösse (Minderwuchs bei Körpergrösse < 3. Perzentile), der Wachstumsgeschwindigkeit und des Knochenalters (beim Kind)
- Bestimmung der IGF-1 Konzentration im Blut (GH-Basalwerte sind wegen der fluktuierenden Sekretion nicht aussagekräftig)
- GHRH-/Arginin-Test: im Normalfall, Stimulation der GH-Sekretion
- Insulin-Hypoglykämietest: Insulin-induzierte Hypoglykämie stimuliert GH-Sekretion
- Suche nach anderen Ursachen des Minderwuchses (z.B. Zöliakie); bei erworbenem GH-Mangel: Ausschluss eines Tumors im Bereiche des Hypothalamus/Hypophyse (MRI, Gesichtsfeldprüfung)
19.1.4 – Therapie
- frühzeitige Substitution mit rekombinantem GH (rGH) bei Kindern (solange Epiphysenfugen noch offen sind)
- nicht sinnvoll bei konstitutivem Kleinwuchs (Wachstumspotential nur wenige cm)
- bei Erwachsenen mit GH-Mangel wird in ausgewählten Fällen mit rGH behandelt
- GH-Resistenz (Laron-Zwerge): Substitution mit rekombinantem IGF-1
19.2.4 – Diagnostik
- GH-Konzentration basal meist erhöht (Aussagekraft beschränkt, da episodische Sekretion), IGF-1-Konzentration erhöht
- evtl. Erhöhung von Prolaktin: Durch Kompression des Hypophysenstiels oder bei GH- und Prolaktin-sezernierendem Adenom
- Glukose-Suppressionstest (oraler Glukosetoleranztest mit GH-Bestimmung): keine Hemmung der GH-Sekretion mittels Hyperglykämie
- MRI zur Tumorlokalisation
- Gesichtsfeldprüfung
- Abklärung anderer hypophysärer Hormonachsen
- Suche nach Endorganschäden: z.B. Kardiopathie, Kolontumoren
19.2.5 – Therapie
- chirurgisch: transsphenoidale Adenomentfernung
- medikamentöse Hemmung der GH-Sekretion mit Somatostatinanaloga (Octreotid, Pasireotid)
- evtl. Einsatz eines GH-Rezeptor-Antagonisten (Pegvisomant)
- Radiotherapie: meist adjuvant oder bei inoperablen Tumoren
Patientenbeispiel