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Schilddrüse

25 Erkrankungen der Schilddrüse

25.1 – Jodmangelstruma

Die Vergrösserung einer Schilddrüse wird als Struma (“Kropf”) bezeichnet.

  • gesamte Schilddrüse vergrössert: diffuse Struma
  • nur teilweise vergrössert: knotige = adenomatöse Struma

WICHTIG

Jodmangel (zu geringer Gehalt an Jod im Trinkwasser) ist in Mitteleuropa häufigste Ursache für Entstehung einer Struma = endemische Struma.

Bei Jodmangel wird zu wenig T3 und T4 produziert → TSH steigt reaktiv an  TSH wirkt wachstumsfördernd → diffuse Struma → knotige Struma.

Kopressionssyndrome (Tracheomalazie, Schluckstörungen, Kompression der Nerven und der Halsgefässe) bei sehr grossen knotigen Strumen.

Patientin mit grosser knotiger Struma

Abb. A-3.12 Patientin mit grosser knotiger Struma

25.1.1 – Pathogenese

Infolge Jodmangel wird zu wenig T3 und T4 produziert → Rückkoppelungshemmung auf die Hypophyse nimmt ab → Vermehrte Sezernierung von TSH → diffuse Hyperplasie des Schilddrüsengewebes → im Verlauf kommt es auch zu Vernarbungen, Einblutungen und Verkalkungen.

MERKE

Dauernde Wachstumstimulation durch TSH können zu lokalen Mutationen führen.

Entwicklung zu einer TSH-unabhängigen (autonomen) Struma (fokale Autonomie).

25.1.2 – Klinik

Initial diffuse Vergrösserung, dann knotige und asymmetrische Vergrösserung.

Einteilung der Schilddrüsen Vergrösserung nach WHO:

  • Grad I : Struma tastbar und sichtbar bei Reklination
  • Grad II: sichtbare Struma
  • Grad III: sehr grosse, aus Entfernung sichtbare Struma

Kompressionssymptome:

  • Tracheomalazie (substernale Ausdehnung der Struma kann zu Kompression und der Trachea führen): Dyspnoe, Stridor und Schluckbeschwerden
  • Nervenausfälle: Heiserkeit durch Kompression der N. laryngeus recurrens, Horner Syndrom
  • Zeichen der oberen Einflussstauung (gestaute Halsvenen)

MERKE

Rasch wachsende Knoten, ein Hornersyndrom oder eine Rekurrensparese sind malignomverdächtig!

25.1.3 – Diagnostik

  • Labor: TSH, fT4, TPO-Ak und TRAK
  • Bildgebung: Sonografie , evtl. MRT
  • Feinnadelpunktion: Knoten > 10 mm

25.1.4 – Differenzialdiagnosen

Schilddrüsenkarzinom

Struma mit Hyperthyreose: Morbus Basedow, autonomes Schilddrüsenadenom, Anfangsstadium einer Thyreoiditis.

Struma mit Hypothyreose: Hashimoto-Thyreoiditis, Spätstadium von Thyreoiditiden, genetische Defekte der Schilddrüsenhormonsynthese, ektope Schilddrüse (z.B. Zungengrundstruma).

Schilddrüsenhormonresistenz (selten): periphere Hormonresistenz durch Defekt des Schilddrüsenhormonrezeptors → Erhöhung von T4 und T3 bei normalem TSH-Spiegel, meist euthyreote Klinik.

strumigene Substanzen: Lithium, Perchlorat, Meeresalgen (Kelp, stark jodhaltig), Thiozyanate in einigen Kohlarten, Jod in hohen Dosen.

25.1.5 – Therapie

Totale Thyreoidektomie bei grossen Strumen oder grossen Knotenstrumen mit mehreren Knoten.

Absolute Operationsindikation: Kompressionssymptome, therapierefraktäre Hyperthyreose bei grosser Struma und deutlicher Grössenzunahme.

MERKE

Nach totaler Thyreoidektomie oder Radiojodtherapie ist in den meisten Fällen eine lebenslange Substitution mit Thyroxin notwendig.

 

 

25.2 – Schilddrüsenüberfunktion

WICHTIG

Klinisches Syndrom, das durch übermässige Schilddrüsenhormonkonzentrationen im Blut (damit “verstärkte” periphere Wirkung der Schilddrüsenhormone) verursacht wird.

25.2.1 – Ursachen von Hyperthyreose

  • Morbus Basedow (Grave’s disease)
  • Toxisches (autonomes) Adenom
  • Toxische multinoduläre Struma
  • Hyperthyreote Phase einer subakuten oder chronischen Thyreoiditis
  • Seltenere Formen
    • TSH-sezernierendes HVL-Adenom (sekundäre Hyperthyreose)
    • T3-/T4-Resistenz des HVL
    • Metastasierendes Schilddrüsenkarzinom
    • Trophoblastenerkrankungen/Keimzelltumore
    • Struma ovarii (Teratom mit schilddrüsenhormonproduzierendem Gewebe)
    • Thyreotoxicosis factitia

25.2.2 – Morbus Basedow (Graves` Disease)

WICHTIG

Durch stimulierende Autoantikörper gegen TSH Rezeptor (TRAK) induzierte Hyperthyreose.

Manifestiert sich durch eines oder mehrere der folgenden Symptome:

  • Hyperthyreose
  • Struma
  • endokrine Ophthalmopathie (Exophthalmus)
  • Dermopathie (prätibiales Myxödem, Akropachie)

Ätiologie und Epidemiologie

  • Autoimmunerkrankung mit familiärer Prädisposition
    • assoziiert mit HLA-DR3
    • assoziiert mit anderen Autoimmunkrankheiten (Diabetes mellitus Typ 1, M. Addison, chronische Polyarthritis)
  • Frauen 8x häufiger betroffen als Männer
  • Erkrankungshäufigkeit am höchsten zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr

Pathogenese und Symptomatik

 

MERKE

Rauchen verschlechtert Verlauf und Prognose der endokrinen Orbitopathie.

 

Morbus Basedow und Schwangerschaft

Transplazentarer Übertritt bei hohem TRAK-Titer  Hyperthyreose beim Fötus.

Diagnostik

  • fT4 ↑, fT3 ↑, TSH supprimiert
  • Schilddrüsenautoantikörper: bei M. Basedow sind TRAK typisch (in 30% aber negativ)
  • zusätzlich können Anti-TPO-Antikörper vorhanden sein (als Zeichen der autoimmunen Schilddrüsenerkrankung)
  • Sonographie: Struma diffus echoarm, inhomogene Binnenstrukturen als Zeichen der Infiltration, Hypervaskularisierung (Douplexsonografie)
  • Schilddrüsen-Szintigramm: diffus vergrösserte Struma mit vermehrter Radioiodaufnahme (nur in Ausnahmefällen indiziert, Abb. A-3.11 c)
  • bei endokriner Orbitopathieophthalmologische Untersuchung mit Perimetrie und ggf MRT der Orbita (Abb. A-3.15)

Therapie

 

MERKE

Bei Radiojodtherapie können durch Zerstörung des Schilddrüsengewebes viele Antigene frei werden → Stimulation der Immunantwort → Verschlechterung endokrine Orbitopathie

 

25.2.3 – Schilddrüsenautonomie

WICHTIG

Hypersekretion von T3/T4 durch autonomen (TSH-unabhängigen) Schilddrüsenbezirk

  • fokale Autonomie: solitärer Knoten (autonomes Adenom)
  • multifokale Autonomie: mehrere Knoten (toxische Knotenstruma)
  • diffuse Autonomie

Ätiopathogenese und Epidemiologie

  • häufig: aktivierende Punktmutation des G-Proteins des TSH-Rezeptors (im Adenom) → konstitutive Stimulation der Schilddrüsenfunktion (gain-of-function-Mutation)
  • prädisponierender Faktor: konstante Stimulation der Schilddrüse durch TSH (z.B. bei Iodmangel-Struma)
  • auslösen einer Hyperthyreose durch exogene Jodzufuhr (zB. jodhaltige Kontrastmittelverabreichung oder Amiodarone)
  • häufig ältere Patienten ( > 50. LJ)

Klinik

  • oligosymptomatisch, gelegentlich palpabler Einzelknoten oder Knotenstruma

MERKE

Ein autonomes Adenom ist oft ein Zufallsbefund bei der Abklärung von Herzrhythmusstörungen, Tachykardien, Gewichtsverlust, Schwächezuständen.

Diagnostik

Laborbefunde:
fT3 ↑, fT4 ↑, TSH supprimiert, keine Antikörper

Sonographie: Knoten, evtl. regressive Veränderungen

Szintigrafie:

  • fokale Autonomie: einzelner heisser Knoten, restliches Schilddrüsengewebe supprimiert (Abb. A-3.11 d)
  • multifokale Autonomie: mehrere heisse Bezirke, daneben auch kalte Bezirke (Abb. A-3.11 d)
  • diffuse Autonomie: verstärkte Radionuklidanreicherung über der gesamten Schilddrüse

MERKE

Bei älteren Patienten mit palpabler oder bekannter Knotenstruma: vor jodhaltiger Kontrastmittelapplikation Schilddrüsenwerte bestimmen!

Auch bei subklinischer Hyperthyreose keine Gabe von jodhaltigem Kontrastmittel wegen Gefahr von hyperthyreoter Entgleisung.

Bei notfallmässigen Untersuchungen: Gabe von Perchlorat vor Kontrastmittelgabe → Jodaufnahme wird blockiert.

Differenzialdiagnose von Morbus Basedow und Schilddrüsenautonomie

Morbus Basedow Schilddrüsenautonomie
Alter v.a. 20.-40. Lebensjahr v.a. > 50. Lebensjahr
anamnestischer Jodmangel nein evtl. ja
anamnestische Jodexposition1 meist nein evtl. ja
anderer Autoimmunerkrankungen2 evtl. ja nein
Klinik Struma diffusa
evtl. endokrine Orbitopathie
evtl. Hautzeichen (Myxödem. Onycholyse)
Schilddrüse normal gross oder multinoduläre Struma
TRAK in 70-80% positiv negativ
Anti-TPO-Ak häufig positiv negativ
Sonografie Echoarmut, Inhomogenität, gesteigerte Perfusion (Doppler) ein oder mehrere Knoten,
evtl. regressive Veränderungen
Szintigrafie Diffuse Aktivitätssteigerung über beiden Schilddrüsenlappen ein oder mehrere “heisse” Bezirke, evtl. Suppression des restlichen Gewebes, evtl. “kalte” Knoten

1z.B. Kontrastmittelapplikation, Amiodaron

2z.B. Diabetes mellitus Typ 1, Vitiligo, Sprue

Therapie

  • Radiojodtherapie bei kleineren Adenomen und älteren Patienten mit hohem OP-Risiko
  • chirurgische Resektion bei grösseren Knoten, Struma multinodosa, jüngere Patienten

 

25.2.4 – Amiodaroninduzierte Hyperthyreose

Pathogenese

  • Amiodaron strukturell mit Thyroxin verwandt, enthält 2 Jodatome
  • 200mg Amiodaron (normale Einzeldosis): Aufnahme von 6mg anorganisches Jod (20faches der normalen Tagesdosis)
  • Jodbelastung kann sowohl Hyper- als auch Hypothyreose auslösen
  • Amiodaron hemmt 5`- Dejodinase → hemmt Konversion von Tzu T3
  • Amiodaron kann Follikelzellen direkt schädigen → Thyreoditis
  • Amiodaron ist lipophil und verteilt sich im Fettgewebe → lange Eleminationshalbwertszeit von 90 -100 Tagen

2 Typen von amiodaroninduzierter Hyperthyreose:

Typ I Typ II
Mechanismus De-novo Synthese von Schilddrüsenhormonen
→ jodinduzierte Hyperthyreose
Thyreoiditis, Freisetzung von Schilddrüsenhormonen durch Gewebezerstörung
vorbestehende Thyreopathie ja: Struma, Autonomie, selten latenter Morbus Basedow meist keine
Jod-Uptake (Szintigraphie)1 erhöht vermindert
Therapie Thyreostatika, evtl. Perchlorat, Operationen, Radiojodablation Glukokortikoide

Klinik

  • oft oligosymptomatisch
  • gelegentlich Vorhofflimmern oder Verschlechterung der Herzinsuffizienz

Diagnostik

  • fT4 ↑ ↑, fT ↑, TSH supprimiert
  • Sonographie, Szintigrahie wegen Jodkontamination durch Amiodaron nicht aussagekräftig

Eine Szintigraphie ist wegen der Jodkontamination bzw. der langen Halbwertszeit von Amiodaron häufig nicht aussagekräftig

Therapie

Amiodaroninduzierte Hyperthyreose Typ I: Thyreostatika evtl. in Kombination mit Perchlorat. Bei Therapierefraktären Fällen: Radiojodtherapie oder Thyreoidektomie

Amiodaroninduzierte Hyperthyreose Typ II: Glukokortikoide

häufig Mischformen

evtl. Weiterführung der Therapie mit Amiodaron wegen kardialer Indikation!

MERKE

Amiodaron kann Hyper- und Hypothyreose verursachen.

 

25.2.5 – Seltene Formen

 

25.2.6 – Thyreotoxische Krise

WICHTIG

Komplikation der Hyperthyreose mit akuter Exazerbation aller Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (oft lebensbedrohlich).

Ätiopathogenese

Plötzliche Freisetzung von Schilddrüsenhormonen (verminderte Bindung an TBG) und Katecholaminen (Stress) bei Patienten mit hyperthyreoter Stoffwechsellage

mögliche Auslöser:

  • Jodexposition bei funktioneller Autonomie
  • Stressereignisse bei Patienten mit unerkannter Hyperthyreose: Myokard-Infarkte, Operationen, Unfälle, Sepsis, Verbrennung
  • Exazerbation einer bereits bestehenden, schweren Hyperthyreose
  • intensive Manipulation am Halsbereich
  • Strumektomie bei M. Basedow ohne adäquate vorherige thyreostatische Therapie

Klinik

  • Fieber (bis 41°C) mit Schwitzen und Flush
  • ZNS-Symptome mit Delirium, Sopor oder Koma
  • gastrointestinale Symptome: Nausea, Erbrechen, Durchfall
  • kardiale Symptome: Tachykardie, Vorhofflimmern, dekompensierte Herzinsuffizienz bis kardiogener Schock

MERKE

Behandlung eine thyreotosischen Krise auf der Intensivstation!

Therapie

  • Thyreostatika (Carbimazol, Thiamazol) hochdosiert: sofortige Blockade der Hormonproduktion
  • β – Rezeptoren-Blocker: Verminderung der Sensitivität für Katecholamine
  • Plummerung der Schilddrüse: Jod hochdosiert blockiert Freisetzung von Schildddrüsenhormonen
  • Glukokortikoide (Prednisolon/Dexamethason): Hemmt Konversion von T4 zu T3
  • evtl. Thyreoidektomie

 

25.3 – Schilddrüsenunterfunktion: Hypothyreose

WICHTIG

Subklinische Hypothyreose: TSH ↑, fT4 und fT3 im Normbereich, Patient klinisch euthyreot.

Manifeste Hyperthyreose: TSH ↑, fT4 ↓ und fT3 ↓, Patient klinisch hypothyreot.

25.3.1 – Ätiologie

Primäre Hypothyreose

Defekt liegt in der Schilddrüse: TSH ↑, fT3 ↓ und fT4 ↓

  • Autoimmunthyreoiditis Hashimoto
  • St. n. Strumektomie oder Radiojodtherapie
  • St. Radiotherapie im Halsgebiet (z.B. HNO-Tumore, Lymphome)
  • nach Jodaufnahme/-applikation (z.B. Amiodaron, Kontrastmittel)
  • Jodmangel
  • Medikamente: Lithium, Thyreostatika, Amiodaron, Sunitimib
  • transient bei Thyreoiditis
Primäre Hypothyreose

Figure 25.1 – Abb. A-3.19 Primäre Hypothyreose

Sekundäre Hypothyreose

Defekt liegt im Hypophysenvorderlappen; TSH ↓ oder inadäquat “normal”, fT3 ↓ und fT4 ↓

  • HVL-Adenom, das hormonproduzierendes Gewebe verdrängt
  • andere intraselläre Tumoren
  • St. n. Hypophysenoperation
  • bei Hypophyseninsuffizienz: oft kombiniert mit anderen Hormonausfällen (partielle/totale HVL-Insuffizienz)
Sekundäre Hypothyreose

Abb. A-3.20 Sekundäre Hypothyreose

25.3.2 – Chronische autoimmune Thyreoiditis Hashimoto

25.3.3 – Hypothyreose des Neugeborenen

 

MERKE

Frühzeitige Diagnostik und Therapie einer Hyperthyreose im Neugeborenenalter sind essentiel!

Ein verzögerter Therapiebeginn führt zu irreversiblen Schäden der mentalen Entwicklung.

25.3.4 – Hypothyreotes Koma (Myxödema)

 

WICHTIG

Katecholamine sind wegen verminderter Katecholaminsensitivität des Myokards bei Hypothyreose wirkungslos.

 

 

25.4 – Euthyroid Sick Syndrom

WICHTIG

Akute oder chronische Erkrankungen führen zu einer Verminderung der zirkulierenden T3– und T4-Konzentrationen aufgrund spezifischer Mechanismen (protektive Effekte).

25.4.1 – Ätiopathogenese

Schwere Allgemeinerkrankungen führen zu:

  • Veränderungen des peripheren Metabolismus (Dejodinasen): Inhibierung der Typ 1-Dejodinase und Aktivierung der Typ 3-Dejodinase (z.B. durch Zytokine) → verminderte Konversion zu T3 (dafür mehr rT3)
  • Veränderung der Bindungsproteine (Abnahme von TBG und Albumin)
  • Unterschied zur Hypothyreose: freie Hormonkonzentrationen bleiben normal! (keine Hypothyreose)
Euthyroid-Sick-Syndrom. TT: Gesamthormonkonzentration.

Abb. A-3.23 Euthyroid-Sick-Syndrom. TT: Gesamthormonkonzentration.

Formen des Euthyroid-Sick-Syndrom

Low-T3-Syndrom Low-T4 -Syndrom
Ursachen
  • Systemerkrankungen, Medikamente, die Typ 1-Dejodinase hemmen (Kortikosteroide, Amiodaron)
  • Ernährungsstörungen(Malnutrition, anorexia nervosa)
  • bei fortschreitender Erkrankung fällt auch das T4 ab
  • kritischer Zustand! (50% Mortalität)
Laborwerte
  • T3↓ , T4 normal , fT4 normal / (↑)
  • TSH normal (ev. erniedrigt)
  • rT3 ↑ (nicht routinemässig bestimmt)
  • T3↓ , T4↓ , fT4 normal
  • TSH normal (ev. erniedrigt)
  • rT3 ↑ (nicht routinemässig bestimmt)

25.4.2 – Therapie

  • Therapie der Grunderkrankung
  • keine Verbesserung der Prognose durch Gabe von L-Thyroxin

 

 

25.5 – Entzündliche Erkrankungen

25.5.1 – Subakute Thyreoiditis (Thyreoiditis de Quervain)

 

Stadien der Thyreoiditis de Quervain

Abb. A-3.22 Stadien der Thyreoiditis de Quervain

25.5.2 – Infektiöse Thyreoiditis

 

25.5.3 – Fibrosierende Thyreoiditis (Riedel-Thyreoiditis)

 

25.6 – Schilddrüsenkarzinome

Art Häufigkeit Erkrankungs-
alter
Histologie Metastasierung Prognose
Papilläres Karzinom 75-85% 30.-50. Lj. oft multifokal

Infiltration der Umgebung

hypochrome Nuklei

Psammomkörperchen und lamelläre Verkalkungen

“follikuläre” Form als Variante (follikärer Aufbau)

aber histolog. papilläres Karzinom

lymphogen
regionale Lymphknoten-
metastasen in 50 % bei
Prognosestellung
20-Jahresüberleben:
-90%
Follikuläres Karzinom 10-20% 50.-60. Lj. eingekapselt
häufig “mikrofollikuläre” Architektur
(DD follikuläres Adenom, Kapsel und Gefässinvasion sichern Dg)
hämatogen von Gefässinvasion
Fernmetastasierung und Tumorgrösse abhängig
Anaplastisches Karzinom <5% 60.-80. Lj. Riesenzellkarzinom, Spindelzellkarzinom, aggressives Wachstum hämatogen, lymphogen und lokal schlecht, nicht radiojodsensibel
Medulläres Karzinom
(neuroendokriner Tumor)
<5% 50.-60. Lj.
(Ausnahme: fam. Syndrome)
unilateral, bilateral/multifokal (fam. Syndrome, MEN 2)
polygonale Zellen, fibrovaskuläres Stroma, Amyloid, evtl. Zeichen der C- Zell Hyperplasie
hämatogen und lymphogen von Grösse und Ursache (sporadisch vs. familiär) abhängig

25.6.1 – Risikofaktoren

  • therapeutische Bestrahlung Hals und Mediastinum
  • radioaktive Exposition
  • Jodmangel
  • genetische Syndrome (z.B. MEN 2)

25.6.2 – Klinik

  • derbe mit Umgebung verwachsene Knoten
  • schnelles Wachstum
  • Zeichen der Umgebungsinfiltration (Horner Sydndrom, Rekurrensparese)
  • oft asymptomatscher Zufallsbefund
  • evtl. Lymphknotenvergrösserung bei Metastasierung
  • Diarrhoe bei medullärem Schilddrüsenkarzinom

25.6.3 – Diagnostik

  • Sonographieechoarm und inhomogen
  • Szintigraphiekalter Knoten
  • Feinnadelpunktion: Verifizierung der Diagnose
  • Laboreuthyreote Stoffwechsellage, selten Hyperthyreose bei differenzierten follikulärem od. papillärem Karzin; beim medullären Schilddrüsenkarzinom: Kalzitoninspiegel bis 1000x erhöht. CEA: karzinoembrionales Antigen

25.6.4 – Differentialdiagnosen

  • Zysten
  • Knotenstruma
  • fokale Thyreoiditis
  • follikuläre Adenome
  • Lymphome

25.6.5 – Therapie

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