16.1 – Hypothalamus-HHL-System |
- das Hypothalamus-HHL-System sezerniert zwei Hormone:
- Antidiuretisches Hormon (ADH) (= Arginin-Vasopressin, Adiuretin, Vasopressin)
- Oxytozin
- die Hormone werden in Zellen des Ncl. supraopticus und Ncl. paraventricularis synthetisiert und gelangen durch axoplasmatischen Fluss (gebunden an spezifische Trägerproteine, sog. Neurophysine) in die Nervenendigungen des HHL
- im HHL werden diese Hormone in sekretorischen Vesikeln gespeichert und werden durch kalziumvermittelte Exozytose freigesetzt (Abb. A-2.1)
16.1.1 – Antiduretisches Hormon (ADH, Adiuretin, Vasopressin)
Struktur, Wirkungsmechanismus und Wirkungen
- ringförmiges Nonapeptid mit Disulfidbrücke
- ADH wirkt an zwei Rezeptortypen: V1- und V2-Rezeptoren (Vasopressin-Rezeptoren, G-Protein-gekoppelt)
Vasopressin-Rezeptoren
Regulation der ADH-Sekretion
- ADH-Sekretion wird durch Anstieg der Plasmaosmolarität und durch eine Verminderung des Blutvolumens stimuliert (Abb. A-2.2)
MERKE
Eine Erhöhung der Plasmaosmolarität um nur 1% stimuliert bereits die ADH-Sekretion, den Durst und die Wasseraufnahme.
16.1.2 – Oxytozin
- ringförmiges Nonapeptid mit Disulfidbrücke
- Stimulation der glatten Muskulatur des Uterus
- Oxytozin erhöht Frequenz und Dauer der Aktionspotentiale während der Kontraktion
- die Wirkung von Oxytozin wird durch Östrogen potenziert
- am Ende der Schwangerschaft steigt die Östrogen-Konzentration an, die Oxytozin-Sensitivität des Uterus nimmt zu
- Dehnung der Cervix und der Vagina während der Geburt führt zur Ausschüttung von Oxytozin: Unterstützung der Austreibung des Kindes durch kräftige Uteruskontraktionen (Verwendung von Oxytozin i.v. in der Geburtshilfe, um Wehen einzuleiten)
- Stimulation der Laktation
- Oxytozin verursacht eine Kontraktion der myoepithelialen Zellen der Milchgänge: Milcheinschuss und Milchejektion
- die Regulation der Oxytozin-Sekretion erfolgt über einen neuroendokrinen Reflexbogen
- Stimulation von Dehnungsrezeptoren der Brustwarze (Saugen), des Uterus und der Vagina (Dehnung während der Geburt) führt zur Oxytozinsekretion (Abb. A-2.3)
16.2 – Hypothalamus-HVL-System |
- Hormone aus kleinzelligen Kerngebiete des Hypothalamus (Ncl. ventromedialis/dorsomedialis) werden in das Portalsystem des HVL freigesetzt und wirken dort selektiv auf Zellpopulationen (Abb. A-2.4):
- Relasing-Hormone /-Faktoren: stimulieren Sekretion von HVL-Hormonen; werden in der Regel pulsatil (z.B. GnRH) sezerniert und unterliegen zirkadianen Rhythmen (z.B. CRH oder TRH)
- Release-inhibiting-Homone /-Faktoren: hemmen Sekretion der HVL-Hormone
- die Hormone des HVL gelangen durch das Portalsystem in die systemische Zirkulation
16.2.1 – Wachstumshormon (GH)
Regulation der Sekretion
16.2.2 – Prolaktin
16.2.3 – Adrenokortikotropes Hormon (ACTH)
16.2.4 – Gonadotropine: Luteinisierendes Hormon (LH) und follikelstimulierende Hormon (FSH)
Struktur
- Glykoproteine mit α- und β-Untereinheit (MW 29’000)
- α-Untereinheit ist bei LH, FSH, TSH und β-HCG identisch
- β-Untereinheit definiert die biologische/immunologische Spezifität des Hormones
Wirkungen
- LH und FSH binden an G-Protein gekoppelte Rezeptoren von Ovar und Testis und regulieren die Gonadenfunktion
Wirkungen der Gonadotropine
Regulation der Gonatropin-Sekretion
- die Sekretion von FSH und LH wird kontrolliert durch das Gonadotropin-releasing Hormone (GnRH, pulsatile Sekretion aus Hypothalamus)
Regulation der Gonadotropinsekretion bei der Frau (a) und beim Mann (b)DHT: Dihydrotestosteron, GnRH: Gonadotropin-releasing Hormone, FSH: follikelstimulierendes Hormon, LH: luteinisierendes Hormon