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Biomilch, Hafermilch oder doch lieber Sojamilch?

 

Autoren: Anja Binz, Sevval Özdemir, Raphael Febbo, Florentin Nikqi, Manuel Waldmeier und Sarah Lorenz

 

Hast du dir schon einmal Gedanken zu deinem ökologischen Fussabdruck oder deinem Einfluss auf unsere Umwelt gemacht? Hast du dich auch gefragt, wie du möglichst nachhaltig leben kannst? Falls nicht, dann ist jetzt die Zeit dazu! Denn dass wir uns in einer Klimakrise befinden, ist kein Geheimnis. Ändern wir nichts an unserem Lebensstil, so drohen uns Wetterextreme, Hunger durch Missernten, Flüchtlingsströme und viele weitere Konflikte. Doch was kannst du tun, um diese Probleme zu präventieren?

Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist es, unseren Konsum etwas genauer zu betrachten. Gibt es Alternativen zu unseren alltäglichen Lebensmitteln, die umweltfreundlicher sind? Mit dieser Frage haben wir uns ausgiebig auseinandergesetzt. Genauer gesagt haben wir uns die Frage gestellt, ob Milchalternativen wie Hafermilch und Sojamilch für unseren Planten von Vorteil sind oder ob wir doch lieber zu einer Biokuhmilch greifen sollen. Wir haben sowohl die Emissionen, die Flächennutzung und den Wasserverbrauch als auch die gesundheitlichen Vorteile der drei Milcharten verglichen und das Ergebnis hat uns erstaunt.

Betrachten wir zuerst einmal den Wasserverbrauch der unterschiedlichen Milcharten. Im Vergleich zu herkömmlicher Milch kann der Wasserverbrauch von Biomilch um bis zu 15% tiefer bilanziert werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei der Herstellung von Biomilch eine deutlich geringere Gewässerverschmutzung verursacht wird als bei der konventionellen Milchproduktion. Denn bei der Biomilchproduktion wird kein künstlicher Dünger verwendet, welcher das Wasser normalerweise verunreinigen würden. Im Umkehrschluss entstehen damit weniger externe Kosten und das Wasser muss nicht gereinigt werden. Man sieht also, dass Biomilch beim Wasserverbrauch schonmal besser abschneidet als die konventionell produzierte Milch. Insgesamt werden pro Liter produzierter Biomilch rund 210L Wasser gebraucht.

Da bei Hafermilch kein Zwischenverbraucher, also die Kühe, gefüttert werden muss, sondern nur die Pflanze selbst bewässert und das Abwasser gereinigt, ist der Wasserverbrauch pro Liter Hafermilch deutlich geringer. Er bilanziert sich auf ca. 3.4L pro Liter Milch.

Auch für die Sojamilch muss Wasser lediglich für das Bewässern der Pflanze und das Reinigen des Abwassers verwendet werden. Um einen Liter Sojamilch herzustellen, brauchen wir demnach rund 28L Wasser.

Willst du deinen Wasserverbrauch eindämmen, so ist es also sinnvoll, die Kuhmilch aus deinem Kühlschrank mit einer der beiden Milchalternativen zu ersetzen.

Ebenfalls von grosser Relevanz ist die Landfläche, die für die Herstellung von Milch gebraucht wird. Es ist nicht so leicht, den Flächenverbrauch für die Produktion von einem Liter Biokuhmilch zu bestimmen. Denn jede Kuh gibt unterschiedlich viel Milch und auch die Weidehaltung ist nicht überall genau gleich. Doch im Schnitt braucht es neun Quadratmeter Land, um einen Liter Biokuhmilch herzustellen.

Hingegen braucht es nur 0.75 Quadratmeter Land, um den Hafer für einen Liter Hafermilch anzubauen.

Auch die Sojamilch braucht deutlich weniger Fläche als die Biokuhmilch. Für die Herstellung von einem Liter Sojamilch werden 0.65 Quadratmeter Land verwendet. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass die Sojabohnen, die für die Milchproduktion benutzt werden, nicht aus den abgeholzten Gebieten des brasilianischen Regenwaldes kommen. Die europäischen Sojamilchproduzenten beziehen ihre Bohnen aus europäischem Anbau.

Also auch hier schneiden die beiden Milchalternativen deutlich besser ab als die Biokuhmilch.

Um die Aussage von der umweltfreundlichsten unserer drei Milcharten abschliessen zu können, müssen wir ebenso den CO2-Ausstoss betrachten.

Die CO2-Äquivalente für einen Liter Biokuhmilch betragen 1.082kg.

Für die CO2-Emissionen von pflanzlichen Milchalternativen gibt es einen Unterschied zwischen den natürlichen und den angereicherten Milchen. Bei den angereicherten Milchalternativen werden noch Nährstoffe wie Kalzium und Vitamine, wie auch Proteine hinzugefügt. Darum ist das Klimaänderungspotential grösser bei den angereicherten Drinks. Prominente angereicherte Milchalternativen sind die von Alpro und Oatly.

Die CO2-Äquivalente für die nicht angereicherte Hafermilch belaufen sich auf 0.76kg CO2 pro Liter und die der angereicherten Hafermilch betragen 0.90kg CO2-Äquivalente pro Liter.

Um einen Liter nicht angereicherte Sojamilch zu produzieren, stossen wir rund 1kg CO2-Äquivalnete aus. Die CO2-Äquivalente für die angereicherte Sojamilch ist demnach also höher als die der Biokuhmilch.

Bei diesen Angaben ist es wichtig zu beachten, dass wir hier lediglich vom CO2-Ausstoss sprechen und nicht von der Gesamtheit aller Treibhausgase. So entsteht zum Beispiel viel mehr Methan bei der Produktion von Kuhmilch als bei derjenigen, der Milchalternativen.

Kommen wir zum letzten Punkt unserer Liste: den gesundheitlichen Aspekten der Milche. Hierfür haben wir den Protein-, Kalzium-, Fett- und Vitaminanteil der verschiedenen Milcharten miteinander verglichen. In der Tabelle unten findest du die Nährwerte für einen Liter der jeweiligen Milch. Die Nährwerte der beiden pflanzlichen Milche wurde hier von nicht angereicherten Milchen genommen.

Fett Protein Kalzium Vitamin B12
Biokuhmilch 34g 32g 1200mg 2.12µg
Hafermilch 15g 5g 0g 0g
Sojamilch 22g 35g 250mg 0g

Aus der Tabelle kann man herauslesen, dass die Kuhmilch deutliche mehr Fett, Kalzium und Vitamin B12 hat als die nicht angereicherte Hafermilch und Sojamilch. Auch der Proteinanteil der Hafermilch ist deutlich geringer als bei den anderen beiden Milcharten. Da, wie bereits erwähnt, die meisten veganen Milchalternativen mit Vitaminen und wichtigen Nährstoffen angereichert ist, übertreffen diese die Kuhmilch teilweise sogar.

Fazit:

Es ist jedem selbst überlassen, welche Milch er konsumieren möchte. Doch wie du gesehen hast, schneidet die Hafermilch insgesamt deutlich am umweltfreundlichsten ab. Auch die Sojamilch ist deutlich schonender für die Umwelt als die Kuhmilch. Sind einem die Nährwerte ebenfalls wichtig, so kann man gut auf angereicherte Milchalternativen zurückgreifen. Wenn also auch du deinen ökologischen Fussabdruck verringern möchtest, ohne jeglichen gesundheitlichen Nachteil daraus zu ziehen, dann greif doch beim nächsten Einkauf zu veganen Milchen wie Hafer- und Sojamilch.

 

Quellen:

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Sanders, Jürn und Hess, Jürgen: «Die Leistungen des Ökolandbaus für Umwelt und Gesellschaft», in: Internetseite Thünen Institut,2019, URL https://www.thuenen.de/de/thema/oekologischer-landbau/die-leistungen-des-oekolandbaus-fuer-umwelt-und-gesellschaft/ abgerufen am 30.11.2021

Schweizer Nährwertdatenbank, ohne Titel, in Internet, o.D., URL: https://naehrwertdaten.ch/de/search/#/food/327843 abgerufen am 30.11.2021

Coop: « Naturaplan Bio Vollmilch 3.9% Milchfett Past», in Internetseite, o.D., URL: https://www.coop.ch/de/lebensmittel/milchprodukte-eier/milch/frische-milch/naturaplan-bio-vollmilch-39-milchfett-past/p/3081654#tab=product-nutritions abgerufen am 27.11.2021

WWF Schweiz, ESU-Services: «Ökobilanz von Kuhmilch und pflanzlichen Drinks», 16. Juli 2020 Ökobilanz von Kuhmilch und pflanzlichen Drinks (wwf.ch)

Klara Bosch: «Ist Hafermilch besser fürs Klima?», in: Internetseite Die Wissenschaftsreporter 01.10.2020, URL: https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc-2020-10/2020_10_%C3%96kobilanz%20Milch%20und%20pflanzliche%20Alternativen.pdf, Abruf 31.12.2021.

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