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Flipped Classroom bei grossen Vorlesungen Flipped Classroom at large

In den letzten Jahres hat das Konzept des «flipped classroom» immer mehr Beachtung und Zuspruch erfahren. Die Grundidee dabei ist, dass die Lernenden sich den Stoff selbst anhand geeigneter Unterlagen (Skript, Videos, interaktive Aufgaben, Beantwortung von Testfragen (Antworten für  Dozierende sind direkt einsehbar) etc.) aneignen und in den Präsenzveranstaltungen Probleme besprochen, (komplexere) Aufgaben gelöst und mögliche Anwendungen und Weiterentwicklungen des Gelernten diskutiert werden.

Eine der grossen Frage ist dabei der Personalaufwand. Ist es möglich, dass ein einzelner Dozierender oder eine einzelne Dozierende in solch einem Setting auch eine Gruppe von 100 oder 700 Studierenden betreut? Dies entspricht gerade den Gegebenheiten, wie sie an vielen Universitäten zu finden sind. Zwar kann man Assistierende zur Unterstützung aufbieten, aber auch dann stellt sich die Frage, ob das ganze Konzept nicht zusammenbricht.

Erste, vielversprechende Erfahrungen habe ich bereits früher an einer Technischen Universität mit Gruppen zwischen 50 und 100 Studierenden gemacht und die Erfahrungen, praktischen Hinweise und Empfehlungen findet man in meinem Artikel MiniatureFC (Dieser Artikel wurde zuallererst auf dem Didaktik-Blog der Hochschule Luzern publiziert). Bereits bei diesen ersten Umsetzungen hat sich gezeigt, dass eine exzellente Vorbereitung und eine intelligente Auswahl von Fragen, welche die Studierenden einerseits vor der Präsenzveranstaltung beantworten müssen, und welche mir als Dozentin erlauben zu sehen, was verstanden wurde, und wo noch interveniert werden muss, und andererseits von Aufgaben, die gemeinsam besprochen und gelöst werden sollen, über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Ein weitere Punkt ist, dass sich flipped classroom – aus meiner Perspektive – eher als punktuelle eingesetzte Methode eignet, nicht aber über ein ganzes Semester hinweg.

In einer weiteren Phase habe ich diese Ideen und Erfahrung in Zusammenarbeit mit mehreren KollegInnen der ETH weiter ausbauen und testen können. Dazu haben wir als Team das Thema der komplexen Zahlen genommen, gemeinsam ein interaktives Skript geschrieben und uns insbesondere dazu Gedanken gemacht, wie die Präsenzstunden gestaltet werden müssen. Dabei haben wir mehrere Sets von aufeinander aufbauenden Multiple-Choice-Fragen erstellt, die in aufsteigender Komplexität das  Gelernte überprüfen, festigen und weiterentwickeln. Dies hat sich als sehr effektiv herausgestellt. Die Resultate dieses Umsetzung (welche über mehrere Jahre zusammengetragen wurden) sind im Artikel  «Large-scale flipped classroom with a single lecturer»  hier publiziert zusammengefasst (Zusammenarbeit mit Menny Akka, Meike Akveld, Alexander Caspar und Andreas Steiger).

Als besonderen Punkt möchte ich hier noch anfügen, dass interessanterweise rund ein Drittel der Studierenden mehr flipped classroom wünsche, ein Drittel dieses Konzept nicht goutiert und ein weitere Drittel diese Idee gegenüber neutral eingestellt ist.

 

Englisch summary: The idea of flipped classroom has received in the last years more and more interest (the basic idea being that the students learn the theory at home with the aid of suitable material as lecture notes, video material, interactive and multiple choice questions and using the presence hours for problem solving). One of the big questions was how to implement such a setting with just one single lecturer and big groups of students (between 50 and over 700 students).  

My first experiences with such a lecture setting go back to my time at a technical university and revealed that a good preparation and an intelligent choice of the questions and problems the lecturer uses either for the preparation the students do at home or for the presence activities is crucial. These early findings are summarised in this article  (in german, which was originally published in the didactics blog of the  Lucerne University of Applied Sciences and Arts). 

In a more recent collaboration with several colleagues of ETH we further refined this concept by elaborating well-designed sequences of multiple choice question ranging from questions checking the knowledge the students should have acquired  to questions amplifying their insight and ultimately leading them to completely new knowledge. The findings and insights of that approach are summarised in the this article (collaboration with Menny Akka, Meike Akveld, Alexander Caspar and Andreas Steiger).

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Didaktische Ideen und ihre (multimedialen) Umsetzungen Copyright © by Laura Keller. All Rights Reserved.

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