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A4A Gruppe 3c – Die Dönerfrage

Die Dönerfrage

Autoren: Bissegger Jasmin, Flachsmann Sarah, Hintermann Selina, Salomon Loïc

Tutor: Wildhaber Samuel

Abb. I und II: Planted.kebab oder doch besser einen Döner mit Fleisch?

Die Diskussion, ob eine vegane Alternative ökologischer oder gesünder ist als ein Döner mit Fleisch, kann nicht einfach mit einem Ja oder Nein beendet werden. Um der Frage nachzugehen, welches nun der sinnvollere, nachhaltigere Döner ist, begannen wir ganz am Anfang der Produktion und fragten uns: Was ist denn überhaupt in den verschiedenen Dönern enthalten?

Ursprünglich wurde für konventionelle Döner nur Hammel- oder Lammfleisch verwendet, inzwischen sind aber auch Kalb- oder Rindfleisch sowie Hühnchen üblich. Ein Dönerspiess setzt sich aus einer Schichtung von vier oder fünf Lagen in Joghurt und Gewürzen mariniertem magerem Fleisch zusammen, auf die je eine Lage fetteres Fleisch gelegt wird. Oft wird auch Hackfleisch verwendet, allerdings darf dessen Anteil nicht über 60 % liegen. Ausserdem können Salz, Eier, Zwiebeln und Öl enthalten sein. (1) Der Kalb-, Rind- & Pouletdöner des Schweizer Produzenten EFAL besteht aus einer Mischung von Kalbsfleisch (40%), Rindsfleisch (20%) und Pouletfleisch (30%). Der Rest setzt sich aus verschiedenen Gewürzen und Bindungsstoffen zusammen. (2) In der veganen Variante des Döners, nämlich im planted.kebab des Schweizer Unternehmens Planted Foods AG, ist hauptsächlich Erbsenprotein (23%) enthalten. Zudem werden Rapsöl, Erbsenfasern, Salz und Gewürze für die Zubereitung verwendet. (3)

Doch nicht nur die Art der Zutaten, sondern auch ihre Herkunft spielt eine wichtige Rolle bei dieser Problemstellung, denn lange Transportwege – besonders per Flugzeug – führen zu höheren Treibhausgas-Emissionen. (4)

Deshalb haben wir die Herkunft des Fleisches von drei Schweizer Döner-Produzenten genauer unter die Lupe genommen. CeDe Royal, der gut 50 Prozent des Schweizer Marktes beherrscht, EFAL, der schon seit über 15 Jahre Kunden in der Schweiz wie auch im Liechtenstein beliefert und Birlik Döner, der seit über 10 Jahre in der Branche tätig ist und zu einem der grössten Döner-Produzenten der Schweiz gehört. Die Herkunft des Fleisches ist bei keinem der drei Grossverteiler ein Geheimnis: Alle setzen auf lokale Produkte. Bei CeDe Royal stammt das Fleisch zum grössten Teil aus der Schweiz, der Dönerspiess kann aber auch Fleisch aus Brasilien oder Thailand enthalten. (5) Auch Birlik Döner setzt grössten Teils auf Schweizer Fleisch. Es wird aber auch Poulet aus Brasilien und Lamm aus Neuseeland oder Irland eingesetzt. (6) EFAL arbeitet nur mit Schweizer Fleisch. Beim Lammfleischanteil ist die Herkunft jedoch unbekannt. (7) Zum Vergleich steht der vegane Döner vom Schweizer Start-Up Planted. Mit Erbsen aus Westeuropa, Sonnenblumen aus Bulgarien, Hafer aus Schweden und Rapsöl sowie Wasser aus der Schweiz ist zu sehen, dass auch sie auf kurze Handelswege setzen und somit hohen Wert auf Nachhaltigkeit legen. (8)

Beim Thema Nachhaltigkeit führt kein Weg am Wasserverbrauch für die Herstellung von Gütern vorbei. (9) Wasser ist für uns und alle anderen Lebewesen essenziell, da viele Bereiche des Lebens von einer guten Wasserversorgung abhängig sind. Klimawandel, Bevölkerungswachstum und andere Veränderungen führen dazu, dass sich der Wassersektor immer mehr in Bedrängnis sieht, da die Ressource jährlich knapper wird. (10) In der Schweiz wird 80% des Wassersfussabdruckes durch den Verbrauch von landwirtschaftlichen Erzeugnissen verursacht. (11) Deshalb ist es wichtig, den Wasserverbrauch zu reduzieren und die Lebensmittelproduktion dadurch nachhaltiger zu gestalten.

Um zu prüfen, ob die Produktion des Dönerfleisches mehr Wasser als die Fleischalternative verbraucht, wird hier der 10kg Hackfleischspiess aus drei Fleischsorten vom Dönerhersteller EFAL (12) einem planted.kebab Spiess mit demselben Gewicht zum Vergleich gegenübergestellt.

(13) Für die Berechnung des Wasserverbrauches für die Kalbsfleischherstellung wurde der Wert des Rindfleisches durch vier geteilt, da die durchschnittliche Lebenserwartung eines Kalbes fünf Monate und somit rund einen Viertel der des Rindes beträgt. (14)
  Rindfleisch Kalbfleisch Hühnerfleisch
Wasser pro Kilogramm 15’415 Liter 3’854 Liter 4’330 Liter
Wasser pro Dönerspiess 30’830 Liter 15’415 Liter 12’990 Liter

Der Wasserverbrauch für einen fleischhaltigen Dönerspiess beläuft sich somit auf 59’235 Liter. Bei der Fleischalternative von eat.planted wird damit geworben, dass ihr auf Erbsenprotein basierendes Produkt pro Kilogramm nur die Hälfte des Wassers für die Produktion verbraucht, wie bei der Herstellung eines Kilogramms Hühnerfleisch benutzt wird. (15) Somit liegt der Wert des Wasserverbrauch für einen planted.kebab Spiess bei 19’485 Litern und damit bei weniger als einen Drittel des Wertes der Fleischvariante. Zur Herstellung des Fleischspiesses wird deutlich mehr Wasser benötigt als bei der Produktion der Fleischalternative.

Regionale und hochwertige Produkte sind oftmals teurer als andere Artikel. Gesunde und nachhaltige Ernährung soll sich lohnen – in allen Bereichen. Darum wollten wir wissen, ob der vegane Döner teurer als ein Döner mit Fleisch ist oder nicht. Das Resultat: Sie haben den gleichen Preis! Wir haben über eat.ch (16) verschiedene Kebabs und deren Preise verglichen und es war immer dasselbe: Der Preis der veganen Alternative entspricht dem des fleischhaltigen Döners. Für einen Kebab wird durchschnittlich 11 Fr. verlangt. Wir weiteten das Thema darauf aus, ob  veganes Essen teurer oder günstiger ist als andere Ernährungsweisen. Wir haben dazu ein paar Video-Blogs durchsucht und alle waren sich in einem Punkt einig: Sich vegan zu ernähren ist sogar billiger als Produkte mit Fleisch zu essen. (17&18)

Auch wenn ein grosser Teil des Fleisches für Döner aus regionaler Produktion stammt: Gewisse Fleischanteile kommen von weit her, was eine grössere Umweltbelastung darstellt. Der Wasserverbrauch für einen Fleischspiess ist mehr als dreimal so hoch wie für einen Spiess der veganen Variante. Die vegane Option ist ressourcenschonender und bietet eine nachhaltige Variation für einen Döner – und schont dabei auch noch das Portemonnaie!

Quellenverzeichnis

(1) Unbekannt: „Merkblatt, Kenntlichmachung von Döner Kebab und ähnlichen Erzeugnissen bei loser Abgabe“, in: Internetseite lgl.bayern, URL: https://www.lgl.bayern.de/downloads/lebensmittel/doc/merkblatt_doener_kebab.pdf, Abruf am 24.11.2020.

(2) Unbekannt: „Unser Angebot“, in: Internetseite EFAL, URL: http://efaldoener.ch/unser-angebot/, Abruf am 24.11.2020.

(3) Unbekannt: „Döner, nur schöner“, in: Internetseite eatplanted, URL: https://www.eatplanted.com/kebab, Abruf am 21.11.2020.

(4) Unbekannt: „Transportweg“, in Internetseite swissveg, 10.02.2020, URL: https://www.swissveg.ch/transport, Abruf am 06.12.2020.

(5) Unbekannt: „Döner Kebab im Test“, in: Internetseite srf, 22.04.2003, URL: https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/tests/kassensturz-tests/doener-kebab-im-test-2, Abruf am 22.11.2020.

(6) Unbekannt: „Unsere Produktion“, in: Internetseite birlik-döner, URL: https://birlik-doner.ch/ueber-uns/, Abruf am 22.11.2020.

(7) Unbekannt: „Unser Angebot“, in: Internetseite EFAL, URL: http://efaldoener.ch/unser-angebot/ Abruf am 22.11.2020.

(8) Unbekannt: „Woher sind die Zutaten?“, in: Internetseite eatplanted, URL: https://www.eatplanted.com/faq, Abruf am 22.11.2020.

(9) Unbekannt: „Wasserfussabdruck“, in: Internetseite Wasser für Wasser, URL: https://wfw.ch/wasserwissen/wasserfussabdruck#/, Abruf am 06.12.2020.

(10) Dahinden, Martin: Die Schweiz und die weltweite Wasserproblematik in: Der Wasser-Fussabdruck der Schweiz, 2012, S.4.

(11) Bundesamt für Landwirtschaft: „Wasser“, in: Internetseite Nachhaltige Produktion, 05.11.2020, URL: https://www.blw.admin.ch/blw/de/home/nachhaltige-produktion/umwelt/wasser.html, Abruf am 23.11.2020.

(12) Unbekannt: „Unsere Angebote”, in: Internetseite EFAL, URL: http://efaldoener.ch/unser-angebot/, Abruf am 21.11.2020.

(13) Unbekannt: „Product gallery”, in: Internetseite waterfootprint, URL: https://waterfootprint.org/en/resources/interactive-tools/product-gallery/, Abruf am 21.11.2020.

(14) Unbekannt: „Lebenserwartung vs. Lebensdauer”, in: Internetseite swissveg, 09.01.2020, URL: https://www.swissveg.ch/lebenserwartung, Abruf am 30.11.2020.

(15) Unbekannt: „Umwelt”, in: Internetseite eatplanted, URL: https://www.eatplanted.com/mission-subpage, Abruf am 21.11.2020.

(16) Unbekannt: „Essen online bestellen”, in: Internetseite EAT.ch, URL: https://www.eat.ch/, Abruf am 07.12.2020.

(17) Veganismetpe: „Manger végé, ça coûte cher?“, in: Internetseite Le Véganisme, 27.02.2017, URL: https://veganismetpe.wordpress.com/2017/02/27/manger-vege-ca-coute-cher/, Abruf am 23.11.2020.

(18) Veganisezmoi: „ÇA COÛTE CHER D’ÊTRE VEGAN“, in: Internetseite veganisez-moi, URL: https://veganisezmoi.wordpress.com/2016/04/29/ca-coute-cher-detre-vegan/, Abruf am 23.11.2020.

Abbildungsverzeichnis

(I) Unbekannt: „Brand images“, in: Internetseite eatplanted, URL: https://www.eatplanted.com/media, Abruf am 06.12.2020.

(II) Unbekannt: „Döner-Kebab Beutel“, in: Internetseite Sewa, URL: https://shop.sewa.ch/doner-kebab-beutel.html, Abruf am 06.12.2020.

 

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