37.1 – Überlegungen im Zusammenhang mit der Nachbereitung von Unterricht
- Die Nachbereitung ist keineswegs dasselbe wie eine Evaluation oder die Lernzielkontrolle.
- Die Nachbesinnung soll persönlicher Art sein ohne weitere Kontrollmittel. Es geht nicht um die Lernzielkontrolle und nicht um eine Unterrichtsevaluation.
- Pädagogische und didaktische Entscheidungen müssen überdacht werden. Könnte man noch etwas anders, bzw. besser machen?
- Rückblickende Auseinandersetzung der Lehrperson mit sich selbst, mit seinen Einschätzungen, seinen Entscheidungen und seinen Massnahmen.
- Ganz wichtig auch die eigenen Empfindungen. Wie habe ich mich dabei gefühlt? Bin ich ausgelaugt, munter, zufrieden,…? (Ganz wichtig, wenn die Lehrperson langfristig ohne psychische und physische Störung bleiben möchte – Burn out!)
- Wie stand Nutzen und Aufwand für die Lehrperson zu einander? Hat sich der Aufwand gelohnt oder müsste man bzw. könnte man weniger investieren?
- Weiter sollten die Reaktionen und das Verhalten der Lernenden mit einfliessen. Wie kam mein Unterricht an? Entsprachen die Reaktionen der der Lernenden meinen Vorstellungen?
- Wurde die pädagogische Aufgabe auch tatsächlich geleistet? Hat der Unterricht wirklich zur Erziehung und Bildung der Lernenden beigetragen?
- War die Zielsetzung berechtigt?
37.1.1 – Geeignete Modelle für die Nachbereitung von Unterricht
Sowohl das Strukturmodell von Jank/Meyer als auch der Lehralgorithmus von Klauer/Leutner eignen sich ideal für die Nachbereitung.
Quellen
- Jank, Werner / Meyer, Hilbert (2014): Didaktische Modelle; Cornelsen, Berlin
- Klauer Karl Josef / Leutner Detlev (2012): Lehren und Lernen; Beltz, Weinheim und Basel
- Peterssen (2000): Handbuch Unterrichtsplanung: Grundfragen – Modelle – Stufen – Dimensionen; Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München